Kleinode des Minotaurus

Minotaurus, ein Geschöpf der griechischen Mythologie, steht für das geteilte Wesen,  das Berechenbare und das Unberechenbare, das Starke und das Schwache. Kleinode sind Schmuckstücke, wahre Kostbarkeiten, die gefunden und bewahrt werden wollen. Wie passt das jetzt mit Cornelia Kube-Druener, Wolfgang Klee und diesem Ort zusammen?


Sie, die Besucher, kommen auf eine Insel, um ein geteiltes Wesen zu bestaunen. Auf der einen Seite sie, ruhig und überlegt, er wild und unberechenbar. Sie entwickelt immer neue Serien und Formate, er bleibt seinem Figurentheater treu. Sie arbeitet mit Leinwand, Papier und Gefundenem, mal groβ, mal klein. Er mit Papier und Pappe, Szenerien verschiedenster Gröβe und Bauart. Sie nutzt die ganze Farbpalette, er reduziert sie.


Diesmal aber sind die Arbeiten der beiden Künstler eher klein. Kleinode eben! Sie auf Leinwand, er auf Pappe. Sie in Serien, er in Einzeldarstellungen. Sie malt und ritzt, er schneidet und klebt. Sie zeigt Eindrücke und Momente, er Kreisläufe des menschlichen Daseins. Sie legt ihre Arbeiten und fasst sie zusammen, er hängt sie auf und verteilt sie. Bei ihr passt eine Arbeit auf die andere auf, seine behaupten sich. Sie  präsentiert die Entwicklung ihrer Arbeiten in Skizzenbüchern, er nur das fertige Objekt.


Und wie kommen wir jetzt wieder von der Insel herunter? Indem wir die einzelnen Fäden unserer Eindrücke miteinander verbinden und so wieder in unsere Welt finden. Und wie es üblich ist mit Inselbesuchen, kann man sie nicht ohne eine Trophäe verlassen!




CORNELIA KUBE-DRUENER


Die in Aachen geborene Künstlerin lebt seit 1975 in Frankfurt/Main. Seit 1990 ist sie künstlerisch tätig - bis 2011 parallel zur Tätigkeit als Lehrerin – mit zahlreichen

Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen.


Sie arbeitet seriell in den vier Bereichen Lithographie, Arbeiten auf Leinwand, Arbeiten auf Papier und Objektbilder. Im Heddernheimer Musikbunker ist ihr Atelier. Für das Lithographieren benutzt sie regelmäßig die Druckwerkstatt von Walter Hanusch in Frankfurt.


In ihren Bildern entwickelt Cornelia Kube-Druener zeichnerisch eigenwillige Formen, die sie vielfältig variiert und als Elemente malerisch oder konstruktivistisch kombiniert. Zu ihrer künstlerischen Ausbildung gehörte u.a.: Studienfach Kunst an der Justus-Liebig- Universität in Gießen, Studium Freies und angewandtes Zeichnen mit Diplom an der SGD in Darmstadt, Teilnahme an zahlreichen Kursen der Europäischen Akademie in Trier.

Seit 2003 ist sie als Künstlerin Mitglied im Kunstverein Artlantis in Bad Homburg. Seit 2009 ist sie aktiv im Vorstand des Kunstvereins Klosterpresse e.V. in Frankfurt.

(www.kube-druener.de)




WOLFGANG KLEE


Wolfgang Klee wurde in Frankfurt/Main geboren und lebt und arbeitet bis heute hier. Nach einem Studium  an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach vertiefte er bei Heinz Battke an der Frankfurter Städelschule das Zeichnen.


Seit den 60er Jahren stellt er regelmäβig aus und ist Gründungsmitglied des Kunstvereins Klosterpresse e.V. Frankfurt/Main. Auβerdem unterrichtete er als Gastdozent Zeichnen in Mainz. In den 80er Jahren folgten Arbeiten in Super-8 Filmen, danach die Mitbegründung des Musiktheaters „Dein Hackfleisch“. Hier ist er Bühnenbildner, Darsteller und Regisseur.


Mit der ihm eigenen Figurenwelt drückt Wolfgang Klee Surreales und erschreckend Wirkliches aus. Sein Material ist Karton und Papier in allen Stärken. Daraus baut er seine theatralischen Objekte. (www.kunstraum-liebusch.de)



Wolfgang Klee und Cornelia Kube-Druener hatten seit 2012 wiederholt gemeinsame Ausstellungen in Kombination mit Performances.